ALL INCL. Straßentheater
Im ALL INCL. Straßentheater werden theaterpädagogische Angebote mit verschiedenen Gruppen und in unterschiedlichen Settings durchgeführt, die inhaltlich-methodisch auf dem Forumtheater nach Augusto Boal basieren. Zielgruppe des Projekts sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus sozialen Brennpunkten und in schwierigen Lebenslagen. Ein zentraler Bestandteil ist die öffentliche Präsentation im Lebensumfeld und Stadtraum.
Interdisziplinäre Arbeit für Vielfalt
Im Rahmen von ALL INCL. wurden verschiedene Projekte konzipiert und durchgeführt, darunter: ein inklusives Theatercamp mit Kindern und Jugendlichen, eine zirkuspädagogische Gruppenarbeit mit Kindern, eine inklusive Theaterwerkstatt mit Jugendlichen, mit der Möglichkeit Sozialstunden abzuleisten, Filmwerkstätten mit Kindern und Jugendlichen, Prüfungscoaching mit Schüler*innen der Straßenschule KLuB und mobile Theateraktionen am Vereinsbus im Rahmen der Streetwork. Mit den vielfältigen Teilprojekten erleben die Kinder und Jugendlichen die individuelle Stärkung ihrer Persönlichkeit sowie ihrer Sozial- und Kreativkompetenzen.
Auseinandersetzung mit Themen der Lebenswelten
Die Teilnehmer*innen bearbeiten individuelle und gesellschaftspolitische Themen, die sie selbst in die Theaterarbeit einbringen. Die Themen der Theaterarbeit sind lebensweltorientiert, d. h. sie knüpfen direkt an den Erfahrungen, Interessen und Bedürfnissen der Teilnehmer*innen an. Die Kinder und Jugendlichen bringen die Themen selbst ein, sodass eine partizipative Ideenfindung gewährleistet wird. Im Rahmen der öffentlichen Präsentation fungieren die jungen Menschen als Sprachrohr in die Gesellschaft und können mit dem Publikum diskutieren, neue Ideen schmieden und Veränderungen anregen. Die Kinder und Jugendlichen haben Raum zur Auseinandersetzung mit individuellen, sozialen und gesellschaftlichen Themen und dem Diskurs mit dem Publikum. Gruppendynamische Prozesse werden aktiv begleitet und gestaltet.
Methoden an Settings anpassen
Die Methode des Forumtheaters, so der Träger, die Treberhilfe Dresden e. V., ist nur bei kontinuierlicher Theater- und gelingender Beziehungsarbeit anwendbar. Viele Settings, z. B. mobile Theateraktionen in der Streetwork, bedürfen daher kurzweiligerer Methoden. In diesem Sinne erweiterte der Projektträger die Methode des Forumtheaters und passte sie an die jeweilige Zielgruppe und das Setting an. Die Lebensweltorientierung der Themen wurde beibehalten, die Ressourcen der Teilnehmer*innen gezielt in den Vordergrund gerückt, um eine nachhaltige Stärkung zu bewirken.
In der Verknüpfung theater- und sozialpädagogischer Arbeit sieht die Treberhilfe ein großes Potenzial zur Bearbeitung lebensweltorientierter Themen und echter Beteiligung von jungen Menschen. Die Eignung der Methode Forumtheater sollte dabei reflektiert werden, denn in vielen Settings stellt sie in ihrer Intensität Herausforderungen an die Teilnehmer*innen und das Team, die nicht immer adäquat begleitet und getragen werden können.
Beteiligte Partner
Vereinsstrukturen, Streetworker, Offene Kinder- und Jugendarbeit, lokalen Netzwerkpartner, wie Kinder- und Jugendclubs sowie der Jugendgerichtshilfe
Ort
Dresden
Zeitraum
01.10.2014 bis 30.06.2016
Förderer
Sachspenden
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Innovationsfonds Kulturelle Bildung (2014-2016)
Kontakt
Treberhilfe Dresden e. V.
Peggy Schramm
Albertstraße 32
01097 Dresden
project-line(at)treberhilfe-dresden.de
Weitere Informationen
www.treberhilfe-dresden.de
Foto © Treberhilfe Dresden e. V.
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